Radfahrer sind vor allem in Großstädten Luftschadstoffen ausgesetzt. Um besser zu wissen, wie gut oder schlecht die Luftqualität für Radfahrer auf dem täglichen Weg zur Arbeit oder zur Schule tatsächlich ist, hat die Studentin Merle Riecke am Institut für Verkehrswesen, Eisenbahnbau und -betrieb der Technischen Universität Braunschweig ein Messgerät entwickelt, das während der Fahrt kontinuierlich Feinstaub und CO2 in der Umgebungsluft misst.
Das Messgerät besteht im Wesentlichen aus einem ESP32-Controller, dem Feinstaubsensor HM3301 und dem Kohlendioxidsensor MH-Z19C. Zusätzlich werden GPS-Koordinaten ermittelt und zur späteren Auswertung auf eine SD-Karte geschrieben. Gemessen werden unter anderem PM 2,5 und PM 10.
Die Arbeit mit dem Messgerät baut auf den Erfahrungen des Open-Source-Projekts OpenBikeSensor auf, das sich ebenfalls für Maker zum Selberbauen anbietet. Beim OpenBikeSensor wird der Abstand des Fahrrads zu überholenden Autos automatisch gemessen, gespeichert und auf einem kleinen Display am Lenker angezeigt. Die so von vielen Radfahrern gesammelten Daten können zum Beispiel Verkehrsplanern helfen, Gefahrenstellen zu erkennen. Rund um das Projekt OpenBikeSensor hat sich eine bundesweite Community gebildet, in der bereits Tausende von Kilometern aufgezeichnet wurden. Das Projekt hat auch Forschungsprojekte zur Verkehrssicherheit nach sich gezogen.