Hi,
ich hoffe ich bin hier in der richtigen Community.
Meine Tochter ist jetzt 3 Jahre alt, und nachdem meine Freundin jetzt nach der Elternzeit wieder arbeitet und sich mittlerweile die finanzielle Situation wieder normalisiert hat möchten wir anfangen monatlich etwas Geld für die kleine auf die Seite zu legen, als Starthilfe ins Erwachsenenleben, Studium, erste eigene Wohnung, Führerschein/Auto falls wirklich notwendig, solche Dinge halt.
Das Problem dabei ist - ich kenne mich absolut nicht mit sowas aus…
Tagesgeldkonto ist nicht wirklich optimal, das wäre zwar einfach und recht sicher, aber so wenig Zins dass wohl keinesfalls auch nur die Inflation ausgeglichen wird.
Festgeld oder sowas fällt wohl aus, denn ich habe keinen Batzen Geld auf einmal, nur tröpfchenweise jeden Monat was.
ETF Sparplan - habe mich hier mal ein bisschen eingelesen, solche Roboadvisor wie Oskar oder Quirion hören sich für mich gar nicht so schlecht an. Wohl überschaubares Risiko, ich bräuchte mich nicht groß darum kümmern (was super ist, da wie gesagt nicht viel Ahnung, und auch keine Zeit/Lust da ständig aktiv zu sein), Rendite zwar auch nicht extrem, aber zumindest besser als das Geld unter die Matratze/aufs Tagesgeld zu schieben, sogar Präferenzen für mehr nachhaltige Investitionen können angegeben werden. Allerdings finde ich auch so einige schlechte Bewertungen.
Was meint ihr dazu? Was könnte ich mir noch anschauen, bzw was gibt es evtl noch was für meinen geplanten Zweck sinnvoll sein könnte?
Bedanke mich im Voraus schonmal für Input :)
Grundsätzlich ein gute Idee. Eine Frage, die ich noch vermisse ist: Wie kommt das Geld am Ende zu deiner Tochter? Gehört es nominell dir oder deiner Tochter?
Im ersten Fall fallen deine Kapitalertragssteuer auf das Vermögen deiner Tochter an. Außerdem kann das Geld evtl. gepfändet werden, wenn ihr in eine finanzielle Schieflage geratet. Wenn das eine einmalige Schenkung werden soll evtl. auch einige Zeit nach der Übergabe.
Ihr habt dann aber die Kontrolle. Bekommt eure Tochter das Geld in Raten oder auf einmal? Schon mit 18 oder doch erst mit 19 oder 20 nach dem Studiumsbeginn?
In dem Fall geht ihr einfach zu einem Wertpapierdepotanbieter und eröffnet ein neues Depot.
Im zweiten Fall steht das Geld eure Tochter an ihrem 18. Geburtstag zu 100% zur Verfügung. Mit viel Geld auf einem Schlag sind einige Menschen überfordert. Es ist aber abgesichert(-er) gegen Forderungen anderer und hat durch die niedrigeren Steuern eine etwas bessere Performance.
Hier gibt es sogenannte Juniordepots.
solche Roboadvisor wie Oskar oder Quirion hören sich für mich gar nicht so schlecht an.
Roboadvisor halte ich persönlich für Quacksalberei. Lieber ein eigenen Sparplan am Anfang voll in einen ETf bspw. auf Basis des MSCI World und dann so 5 - 7 Jahre bevor das Geld verfügbar werden soll, umschwenken zu einen Geldmarktfonds. Ob ganz oder nur zu Teilen kommt wieder auf den Auszahlungsplan an. Diese Bedürfnisse sind aber bei einer 13/14 Jährigen besser einzuschätzen als bei einer 3 Jährigen.
Für so fragen, wie ‘welchen Depotanbieter nehme ich jetzt?’ und ‘welchen genauen World-Etf bespare ich?’, fand ich die Videos/Artikel von Finanztip und Finanzfluss recht hilfreich.
Hier nur ein kleiner Tipp gegen graue Haare. Es gibt immer Informationen da draußen um Geldanlagen zu optimieren, spätestens sobald du aber verstanden hast, was ein ETF tut, was eine TER ist und was einen Developed-World von einem All-World-Index unterscheidet hast du genug Informationen um eine relativ gute Entscheidung zu treffen.
Viel Erfolg euch Dreien
Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage die wir wohl nochmal abwägen müssen.
Prinzipiell hätte ich dazu tendiert es auf meinen Namen laufen zu lassen, macht Kontoeröffnungen etc einfacher und flexibler wenns drum geht wann sie das Geld bekommen soll, denn wann genau und in welcher Stückelung ist noch völlig offen, denn wie du sagst kann ich die Umstände wann und wofür sie es brauchen wird heute noch nicht absehen. Mein Plan war allerdings schon damit rauszurücken wenn eine Notwendigkeit dafür besteht, nicht einfach als großes Geburtstagsgeschenk.
An die Sache mit Pfändbarkeit hab ich tatsächlich nicht gedacht - ist aber definitiv wichtig. Wir haben Kredite fürs Haus laufen, sollte hier also wirklich mal irgendwas grob schief laufen sollte das trotzdem möglichst nicht meine Tochter ihren guten Start kosten.
Zum Thema Robo Advisor - ja, ich denke das lasse ich bleiben, bei genauerem Nachdenken bin ich da inzwischen auch eher skeptisch.
Vielen Dank für deine Tips bezüglich Quellen für Artikel etc. Eine Adresse wo ich mich sinnvoll einlesen kann hilft mir schon sehr weiter, damit werde ich mich mal beschäftigen.
A2PKXG und fertig
Uff, das ist genau mein Problem grade.
Wenn ich das jetzt google find ich raus dass das ein ETF ist, hauptsächlich finde ich aber Anzeigen für Depotanbieter und einen ganzen Haufen anderer ETFs deren Bezeichnungen auf einen Blick fast gleich sind und ich mich (noch) schwertue jeweils den Unterschied zu erkennen bzw irgendwie einen Überblick zu bekommen 🤯
Für meinen Nachwuchs habe ich ein Juniordepot bei der Consorsbank mit einem ETF-Sparplan angelegt (nicht A2PKXG, aber ähnlich - ich kann bei Bedarf nachschauen). Ich überweise monatlich x Euro, der Sparplan kauft monatlich x Euro, einmal im Jahr verkaufe und kaufe ich alles, um den Steuerfreibetrag auszunutzen. Klappt seit 3 Jahren gut. Ich selbst bin übrigens nicht dort Kunde, nur der Nachwuchs.
Das ist ein ETF auf den FTSE All World Index und enthält damit >4000 Aktien aus aller Welt (Industrie + Schwellenländer), ist also sehr diversifiziert.
Es ist einer der ETFs mit den niedrigsten laufen Kosten, 0.22% - da muss halt niemand groß was machen, anders als bei spezielleren Fonds und aktiv gemanagtem Zeug.
Dies ist die thesaurierende Variante, heißt die Erträge werden direkt wieder investiert, statt ausgezahlt (also erstmal keine Steuern darauf), es gibt auch noch den ausschüttenden (A1JX52), wenn man 4 mal im Jahr Dividenen möchte, gut für die Motivation, kommen halt Steuern drauf und für Zinseszins Effekte muss man wieder manuell einzahlen, also der erstere ist einfach ein no brainer.
Diese beiden ETF solltest du bei den meisten Depotanbietern als Sparplan bekommen, die Gebühren sind fast zu vernachlässigen.
Wir haben für unsere Tochter ein Juniorkonto bei unserer Bank (monatlich 25€) und ein Depot für A2PKXG (monatlich 25€), alles auf ihren Namen.
Zum Thema Roboadivsor, ich lasse meine VWL über Oscar laufen, es ist ok, aber mein passives sparen in ein WELT ETF performt besser.ETF Sparplan - habe mich hier mal ein bisschen eingelesen, solche Roboadvisor wie Oskar oder Quirion hören sich für mich gar nicht so schlecht an
Achtung! Robo-Advisors und ETFs sind was völlig anderes! Bei Standard-ETFs kaufst du gewissermaßen den Markt, indem du halt die Aktien der tausend, zweitausend, dreitausend größten Firmen der Welt anteilig kaufst. Idee dahinter ist, dass das die Wirtschaftsentwicklung schon gut abbilden wird. Roboadviser hingegen sind total komische Konstrukte, wo du irgendeiner komischen Bude die Vollmacht gibst in deinem Auftrag zu handeln und wo die Bude dir verspricht, dass du damit definitiv besser bei rumkommst als alle anderen, dir aber nicht verrät, warum sie dir diese tolle Technik zur Verfügung stellt und nicht einfach selbst damit riesigen Reibach macht. Quasi wie so die Leute, die dir ein System zum Lottospielen verkaufen wollen, aber die nicht erklären, warum sie nicht einfach selbst mehrfach im Lotto gewinnen und reich sind, sondern das System zum Lottospielen verkaufen.
Soweit ich verstanden habe legen die mit meinem Geld an und nehmen sich jährlich einen gewissen Prozentsatz davon, haben daher also Interesse dass es möglichst mehr wird.
Ein bisschen dubios klingt das so gesehen aber irgendwie tatsächlich, das stimmt - und macht die Bewertungen die man teilweise dazu findet umso mehr nachvollziehbar…
Finanzfluss macht super Videos zu finanziellen Themen, die einem viel beibringen, erst recht, wenn man keine Lust hat sich selber mühselig einzulesen. Zum Thema Kind, kannst du z.B. hier reinschauen:
Sicher und einfach: gute Bank mit Tagesgeld. C24 Bank hat kostenloses Konto und kundenfreundlichen Zins.
Festgeld gibt etwas mehr, ist sicher, braucht aber immer wieder Mal etwas Verwaltung. Neu anlegen.
Staatsanleihen sind wie Festgeld wenn du sichere Länder nimmst die auch zurück zahlen können.
Börse sagt man anlegen wenn du das Geld 10 Jahre nicht benötigst. Dort gibt es Kursschwankungen die man teils aussitzen muss oder sollte, zur Gewinnmaximierung und Verlustvermeidung. Letztlich bleibt es aber eine Wette auf die Firmenwerte.
ETF war lange Zeit sicher und gut mit geringen Kosten über Jahre gesehen. Ob man dem in der aktuellen Welt Situation vertrauen möchte bin ich persönlich ein bisschen skeptisch. Aber da gibt es auch keine bessere Alternative.
Streuen ist immer gut. Deswegen sind auch ETFs gut.
Ich würde Mal mit Tagesgeld anfangen bis du 1k hast, und dann etwas gestreut anfangen anzulegen. Etwas sicheres, und etwas langfristiges an ETFs.
ETF war lange Zeit sicher und gut mit geringen Kosten über Jahre gesehen. Ob man dem in der aktuellen Welt Situation vertrauen möchte bin ich persönlich ein bisschen skeptisch.
Es kann wohl ein Crash kommen. Was man aber nicht vergessen darf, ist dass die Strategie “langfristiges buy and hold” ist. Man setzt darauf, dass es nach dem Crash auch irgendwann wieder bergauf geht, und man in der Zwischenzeit zu günstigen Kursen weiter bespart hat.
Die Frage ist also, ob ich glaube, dass das System ganz und langfristig/endgültig zusammenbricht. Dann muss ich aber Ackerland, Stacheldraht und eine Flinte kaufen statt Anlageprodukte.
Das klingt erstmal nach einem guten Plan, danke!
Da sollen pro Monat je nachdem so zwischen 100-200€ drauf, d.h nach nem Jahr ungefähr sollte dann schonmal ein bisschen da sein womit man was anstellen kann und vielleicht hab ich bis dorthin auch einen etwas besseren Überblick.
Ich kann es übrigens nur empfehlen irgendwie sowas zu tun. Ist schon geil, wenn man zum Start ins echte Leben Kohle für Führerschein und Studium kriegt.
Ich weiß nicht ob du auf dem Land oder in der Stadt wohnst, aber es kann unter Umständen nicht blöd sein sie jetzt schonmal in einer wohngenossenschaft anzumelden in einer Stadt wo sie (eventuell mal) studieren oder Beruf lernen könnte. Die wohnungen werden nämlich oft nach Eintrittsdatum vergeben. Wenn sie doch woanders hingehtkannn sie austreten und die Kohle wieder bekommen. Dabei vermehrt sich zwar Geld nicht, aber sie hat eine chance auszuziehen, was viele junge Leute in Städten derzeit schon nicht haben. Will man als Eltern natürlich nicht aber irgendwann muss es ja eh sein.